Dass ein Baby mal schreit ist wohl kein groß es Geheimnis. Doch was ist, wenn das Schreien in ein exzessives Brüllen ausartet?  Diese Vorstellung ist für viele Eltern vor der Geburt der größte Alptraum.
Jedes 5. Kind ist ein Schreibaby.

Nur  weil ein Kind etwas mehr weint, darf man es nicht direkt als Schreibaby abstempeln.

So wird ein Schreibaby definiert:

Ein Baby, das mehr als 3 Stunden am Tag schreit. Und das an mindestens 3 Tagen pro Woche und über einen Zeitraum von mehr als 3 Wochen.

Neben den aus heiterem Himmel auftretenden Schreikonzerten haben diese Würmchen oft auch Schlaf- und auch Fütterungsprobleme.

Schreibaby von Geburt an?

Viele denken, dass die kleinen Brüllkäferchen quasi als Daueralarmanlage zur Welt kommen. Dem ist aber nicht so. Meist beginnt das Schreien 2 Wochen nach Geburt und hat seinen Höhepunkt 6 Wochen nach Geburt.

Gründe, dass ein Baby eine schrille Gesangskarriere startet:

Viele Säuglinge weinen, weil sie die 3-Monats-Koliken haben. In dem Falle ist der Spuk in der Regel auch bis zum 3. oder 4. Lebensmonat vorbei.

Forscher gehen aber davon aus, dass das eigentliche Problem eines Schreikindes das Leben an sich ist. Sie nennen es auch eine Regulationsstörung. So viele Dinge, die es im Bauch nicht gab. Das kann ein Baby leicht überfordern. Alle neuen Eindrücke zu verarbeiten ist harte Arbeit und einige Dinge sind für Babys auch sicherlich angsteinflößend.

Ist das Umfeld auch noch unruhig, so saugen einige Babys diese Unruhe in sich auf.

Kinder aus Raucherhaushalten sind häufiger vom exzessiven Schreien betroffen.
Eine Geburt an sich kann nicht nur für die Mama traumatisch sein. Auch Babys können an der Freifahrt in die große weite Welt hart zu knacken haben.

Erwähnenswert ist, dass Stillkinder genauso häufig betroffen sind wie Flaschenkinder.

Wann ein Schreibaby zum friedlichen Engel wird ist individuell.

Bei einigen hört es nach 3 bis 4 Monaten auf, aller spätestens um den 6. Lebensmonat. Es gibt aber auch Schreibabys, da hält das Dauergeheule auch nach dem 1 Geburtstag noch an.

Babys schreien nun mal, also wo genau ist das Problem?

Natürlich tut einem so ein Knirps leid, wenn er weint und er sich durch nichts und niemanden trösten lässt. Aber diese Hilflosigkeit mit dem Geräuschpegel in Kombination mit daraus resultierendem Schlafmangel ist führt oft zu einer maßlosen Überforderung der Eltern. Irgendwann reißen selbst die stärksten Nerven aus Stahl. Die Belastungsgrenze ist dann recht schnell erreicht. Vielen fällt es auch schwer eine Bindung zu seinem Nachwuchs aufzubauen. Wie denn auch wenn man permanent nur von seinem Baby angeschrien wird?

Es gibt keinen Notaus-Knopf, aber man kann etwas tun!

Auch wenn es kein Wundermittel gibt gegen das exzessive Schreien, so musst du nicht tatenlos zuschauen.

Und das kann man tun:

  • Zunächst einmal muss ausgeschlossen werden, dass der Zwerg körperliche Probleme hat, wie z. B. Koliken
  • Vielen Babys hilft es sehr, wenn sie im Alltag bereits ganz klare Strukturen haben
  • Eine reizarme Umgebung sorgt oft für ruhigere Tage. Laute Musik, viele Leute und auch viel Spielzeug können zu einer Überforderung führen, welches durch ein Schreikonzert gekrönt wird
  • Schreibabys brauchen meist viel Körperkontakt, welchen man ihnen auch nicht verwehren sollte
  • Positives Zureden wirkt beruhigend
  • Massagen beruhigen und entspannen nicht nur Mama und Papa. Auch Junior kann dies besänftigen
  • Manchen Babys hilft es de große, weiter Welt ein wenig kleiner zu machen in dem man sie puckt. Es fühlt sich dann ähnlich geborgen an wie bei Mama im Bauch
  • Aromatherapie: Lavendel zum Beispiel hat eine beruhigende Wirkung
  • Bei Schreikindern fällt oft nicht auf, dass sie, müde sind, da sie beim schreien nonstop Power geben. Also immer wieder versuchen das Kind schlafen zu legen
  • Bachblüten: nicht nur im Prüfungsstress ein kleiner Helfer
  • Abends Tür vom Kinderzimmer auflassen, so dass der Spross Mama und Papa noch hören kann. Das nimmt oft Ängste alleine zu sein
  • Ruckartige Bewegungen vermeiden umso das Kind nicht nervös zu machen
  • Auch ein Nachtlicht nimmt Ängste
  • Wichtig ist für Mama und Papa: Ruhig bleiben. So hart es auch ist und egal wie sehr die Nerven blank liegen, die Fassung verlieren bringt nichts, sondern macht es oft schlimmer
  • Es ist keine Schande auch mal eine Auszeit von seinem kleinen Wunder zu nehmen
  • Am besten geht man als Eltern auch offen damit um, dass man ein Schreibaby hat. Es hat nämlich rein gar nichts damit zu tun, dass man eine schlechte Mama oder ein schlechter Papa ist
  • Es gibt bestimmte Schreiambulanzen, wo man einem mit Rat und Tat zur Seite steht
  • Auch Hebammen und Kinderärzte können oft helfen

Was für dich hilfreich sein könnte, ist es das Kind gut zu beobachten. Dreht ein Kind zum Beispiel den Kopf weg von einer Situation, so kann das ein Zeichen von Überforderung sein. Da hilft es oft das Baby aus der Situation herauszunehmen und in eine ruhige Umgebung zu bringen.