Ach, was waren die ersten Jahre schön. Der Nachwuchs hatte außer vielleicht Aua-Zähnchen und ein paar Blähungen ein sehr unbeschwertes Leben. Und jetzt das: das Kind ist dauerkrank seit es in den Kindergarten geht. Eine Erkältung jagt die andere.
Kommt dir das bekannt vor? Befindest du dich auch in einer niemals endenden Zeitschleife aus krank sein?
Auffallend ist, dass diese Dauererkältung von Oktober bis März ihren Gipfel hat. Doch woran liegt das? Hat das Immunsystem des Kindes Fehler und funktioniert nicht richtig?
Von Oktober bis März feiert also die Erkältung eine Dauerparty bei Kindern von 1 bis 4 Jahren. Da wird der pflegeleichteste Wurm plötzlich zum Dauerpatienten. Der Grund dafür ist recht simpel: Viele Kinder auf einem Haufen. In den Wintermonaten spielen Kinder im Kindergarten meist in der wohlig, warmen Hütte, statt an der frischen Luft. Viele Kinder auf engem Raum bedeutet Virenparty.
Es hagelt quasi verschiedenste Bakterien und Viren in diesen Räumen voller kleiner Monster. Hier hustet einer, da läuft die Nase und ein anderer fühlt sich auch schon schlapp. Und zack bumm ist das Immunsystem überfordert. Mit so viel Schwerstarbeit konnte ja niemand rechnen.
So ist es also völlig normal, dass so ein Zwerg 8- bis 9-mal im Jahr zu einer Keimschleuder für Mama und Papa wird. Aber auch 12 Infektionen sind durchaus normal und kein Grund an der Immunabwehr des Kindes zu zweifeln.
Was auch wichtig ist zu wissen: ob es draußen kalt oder warm ist, hat darauf keinen Einfluss.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn ein Kind sich nur sehr schwer von den Infekten erholt oder es statt nur ein Schnupfen, es direkt in einer schweren Bronchitis oder Lungenentzündungen ausartet, so sollte man mal checken lassen, ob denn die körpereigene Polizei ihren Dienst richtig tut oder nur Däumchen dreht und schläft.
So lang dauert die Krankheitsphase an.
Jetzt heißt es aufatmen, denn in der Regel ist es mit Eintritt in die Schule dann meist vorbei. Also heißt es: durchhalten! Wie so oft! Denn all diese Infektionen sind ja auch wichtig, damit das Immunsystem Bakterien und Viren in seine Kartei aufnehmen und sie beim nächsten Mal direkt erkennen kann.
Vorbeugen ist angesagt
- Hände waschen ist das A und O. Man hört es immer wieder und so ist es auch. Die meisten Bazillen werden über die Griffel in den Körper gebracht.
- Das Thema Kleidung spielt auch eine große Rolle. Am besten ist immer noch der Zwiebel-Look. Niemals zu warm anziehen, denn durch das Schwitzen kühlt der Körper runter und das Immunsystem arbeitet langsamer.
- Frische Luft. Wie Mutter damals schon immer zu sagen pflegte: Geh mal an die frische Luft. Heizungsluft und Co sorgen im Winter dafür, dass die Schleimhäute quasi den roten Teppich für Bakterien und Viren ausrollen.
- Kneippen. Ist nicht jedermanns Sache, aber bewiesener Weise ist der Wechsel zwischen kalt und warm sehr gut. Wer es mit Wasser nicht so hat, der kann auch in die Sauna gehen. Je nach dem kann man dies auch mit Kindern tun.
- Eine Sache, die bei gewissen Infektionen helfen kann, ist die Impfung. Pneumokokken sind oft ein Erreger und gegen genau diese kann man impfen. Auch gegen Hib kann man impfen und erspart einem vielleicht so einiges.
- Auch Vitamin D stärkt das Immunsystem und ist gerade in den Wintermonaten von immenser Bedeutung.
Kind krank, wohin nun mit dem Spross?
Du kennst es vielleicht. Dein Kind ist krank, aber du musst arbeiten. Die Kita lehnt die Betreuung von Bazillenschleudern ab und Oma und Opa haben auch keine Zeit. Wohin denn nun mit dem Kind?
Erst einmal zum rechtlichen Aspekt. Jedem Elternteil stehen 10 Tage Krankengeld zu, wenn sie ihren kranken Zwerg zu Hause betüdeln müssen. Das heißt 20 Tage, 10 für Mama und 10 für Papa. Bei Alleinerziehenden sind es dann die vollen 20 Tage. Hat man mehr als 2 Kinder so hat jeder Elternteil 25 Tage und als Alleinerziehender dann 50 Tage. Diese Regelung gilt aber ausschließlich für Kinder unter 12 Jahren, außer es liegt eine Behinderung vor. Ob es Adoptiv-, Stief- oder leibliche Kinder sind, spielt hierbei keine Rolle.
Diese Regelung ist jedoch kein festes Gesetz. Der Arbeitgeber kann demnach natürlich auch für den Ausfall das Gehalt kürzen. Sollte dies der Fall sein, so trägt die Krankenkasse einen Teil des Lohnausfalls. Jedoch zahlt diese maximal 70% vom Bruttogehalt und maximal 90% vom Nettogehalt.
Aber ehrlich gesagt ist das besser als nichts.
Wie meldet man dies der Krankenkasse?
Um seinen Anspruch geltend zu machen, benötigt man ein Attest vom Arzt, welches der Krankenkasse vorgelegt werden muss. Eine weitere Voraussetzung für die Zahlung von Krankengeld ist, dass tatsächlich niemand anders auf den Zwerg aufpassen kann.
Solltest du privat versichert sein, so ist anders, denn diese zahlen kein Krankengeld. Also du müsstest tatsächlich gesetzlich versichert sein.
Es gibt noch eine Sonderregelung: sollte ein Kind unheilbar krank sein, so erfolgt eine unbegrenzte Freistellung. Das heißt, es ist nicht mehr an eine Anzahl von Tagen gebunden.
Wie du siehst wird versucht einem immer entgegenzukommen, wobei es sehr schwer ist wenn ein Kind natürlich 8 bis 9 Mal im Jahr krank ist und das meist für 7 bis 10 Tage. Aber man hat ja dann Zeit sich um Betreuung durch Babysitter oder Freunde zu kümmern. Man findet immer einen Weg.
Und ein positives hat es: Es ist statistisch belegt, dass Menschen, die viel krank waren, deutlich seltener an gefährlichen Krebsarten wie zum Beispiel Leukämie erkranken. Also einfach Augen zu und durch, denn das Dauerkrank ist auch nur eine Phase. Selbst wenn es einem sehr viel Kraft und Nerven kostet.
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