Fast jede Frau kennt es und musste es bereits am eigenen Leib erfahren. Eine Blasenentzündung. Der absolute Horror. Dauernd muss man zur Toilette um dann eine einzige Rasierklinge die Harnröhre durchzujagen. Da meist Frauen betroffen sind, sagen bereits viele es sei eine Mädchenkrankheit.

Falls du den Zusammenhang nicht verstehst, warum man als Frau die A-Karte hat, hier die simple Erklärung: Die Harnröhre der Frau ist deutlich kürzer als beim Mann, weshalb Bakterien schneller zum Ziel kommen.

Ablaufprobleme der Harnblase

In der Kugelzeit drückt die Gebärmutter inklusive Inhalt nach unten in das Becken, wodurch es zu einem gestörten Abfluss vom Urin kommt. Da wird der unterirdische Tunnel, welcher die Bakterien auf dem direkten Weg in den Palast „Blase“ führt nicht mehr richtig durchgespült.

Hormone verstärken das Risiko

Auch die lieben Hormone arbeiten bei dieser Thematik nicht für das Wohlbefinden der Mutter. Das liebe Progesteron bewirkt nämlich, dass die Harnwege sich weiten.  Super, noch mehr Platz für die Bakterien. Auch die Zusammensetzung des Urins verändert sich in der Schwangerschaft. Der Urin einer Schwangeren bietet einen idealen Nährboden für Bakterien, so dass sie sich besser vermehren.

Ca. 5% der werdenden Mamis haben bereits Bakterien in ihrem Urin und somit natürlich gefährdeter als andere. Die große Gefahr besteht jedoch nicht in der popeligen Blasenentzündung, sondern viel mehr in der Nierenbeckenentzündung, auch Pyelonephritis genannt. Durch sie kann es im schlimmsten Falle zu einer Amnoinitis, einer Präeklampsie, Anämie oder auch Frühgeburt kommen.

Die Nierenbeckenentzündung

Wenn eine Pyelonephritis kommt, dann am liebsten im letzten Trimester. Escherichia coli. So lautet der Bösewicht der am häufigsten Harnwegsinfekte verursacht. Zu Hause ist er eigentlich im Darm. Ja, ob Mutter Natur da nicht gut genug nachgedacht hat als sie Scheide und Darmausgang zu direkten Nachbarn machte.

Vielleicht kennst du es auch aus eigener Erfahrung. Bei einem Harnwegsinfekt fühlt man sich einfach nur krank. Schmerzen beim kleinen Geschäft, welches ja ständig ist, der Urin riecht auch nicht wirklich nach Rosen und die Flanken schmerzen auch noch. Ein Mann würde jetzt nach seiner Mama verlangen. Solltest du glauben, dass du einen Harnwegsinfekt hast, sprich mit deinem Arzt darüber.

Behandeln lassen sich Harnwegsinfekte mit einem Antibiotikum und sind daher gut in den Griff zu bekommen.

Vorbeugen ist das A und O

Doch soweit muss es ja nicht kommen. Einfach als Schwangere allem Übel trotzen und vorbeugen. Prävention ist die Devise.

  • Das ewige Thema: Viel trinken. Auch wenn es einigen Damen sehr schwer fällt viel zu trinken, so ist es sehr wichtig, nicht nur um sich vor Blasenentzündungen und Co. zu schützen.
  • Mit der Macht der Antioxidantien kann man sich auch schützen. Cranberries enthalten davon einige. Ob als Saft oder als Kapsel, das spielt keine Rolle.
  • Eine werdende Mutter sollte unbedingt größten Wert auf die Intimpflege legen. Auch wenn man sich freut, dass die Höhle da unten nach Vanille und Kokos riecht, so sollte man schonende Waschlotionen verwenden.
  • Auch wenn du nun vielleicht schmunzeln wirst, dennoch muss man diese eigentlich selbstverständliche Sache nochmal erwähnen. Das richtige Abputzen nach dem königlichen Geschäft. Immer von vorne nach hinten.
  • Unterwäsche regelmäßig wechseln, am besten hocherotische Baumwollschlüppis.
  • Nach dem Sex zur Toilette gehen hilft auch Bakterien direkt wieder vor die Tür zu befördern.
  • Und noch eines: untenrum alles warm und trocken halten.

Mit all diesen Vorsichtsmaßnahmen sollte eigentlich nichts schiefgehen.