Viele Mütter kennen es: man steht vor dem Bettchen und schaut seinem Engel beim Bubu machen zu. Doch bei 10 bis 15% aller Babys ist das nicht der Fall. Sie schreien sich die Seele aus dem Leib und sind alles andere als friedlich schlafende Engelchen.

Wenn dein Kind auch solche Schreiphasen haben sollte, so heißt es nicht, dass es dich ärgern will oder einfach nur austesten wie dicht dein Nervenkostüm ist. Denn wie du wahrscheinlich schon mal gehört hast gibt es die sogenannten 3-Monats-Koliken.

Was sind 3-Monats-Koliken und woher kommen sie?

Koliken sind starke, krampfartige Bauchschmerzen. 3-Monats-Koliken betreffen Babys und haben ihren Namen daher, dass sie im Zeitraum vom 1. bis 3. Lebensmonat auftreten. Danach flachen sie ab und bis Ende des 9. Monats sollte auch der letzte Zwerg es überstanden haben.

Und da ja Jungs das stärkere Geschlecht sind, sind sie auch häufiger davon geplagt als die Mädels.

Warum manche Babys so mit Bauchschmerzen und Blähungen zu kämpfen haben ist nicht eindeutig geklärt.

Man vermutet, dass der Darm noch nicht ganz ausgereift ist für das Deluxe-Futter, welches es nach der Geburt gibt. Einige Babys schlucken beim Trinken auch sehr viel Luft oder die Mama war ein wenig vergesslich und hat blähende Lebensmittel gegessen, obwohl sie stillt. Denn es gehen ja ganz klar Nährstoffe aus der Nahrung mit in die Muttermilch über. Flaschennahrung kann auch Inhaltsstoffe haben, welche Blähungen auslösen.

Jeder, der schon mal richtig fiese Blähungen hatte und aussah als hätte er einen Medizinball verschluckt, weiß wie schmerzhaft ein quersitzender Furz sein kann.

Woran erkennt man 3-Monats-Koliken?

Wenn aus dem friedlich schlafenden Engel meist am Nachmittag oder Abend ein kleiner Schreihals wird, der sich nicht beruhigen lässt, wild die Beine zum Körper zieht und wieder abstößt, so leuchtet es jeder Mama und jedem Papa ein, dass da irgendwo der Schuh drückt. So versucht ein kleiner Wurm die Luft aus dem Bauch einfach wegzustrampeln. Ja, wenn das mal so einfach wäre.

Auch ein knallrotes Köpfchen mit einem Gesichtsausdruck, der so schmerzerfüllt ist und fest zusammengeballte Fäustchen sprechen für ein nicht zufriedenes Kind. Ein Überstrecken des Körpers und Umherwedeln mit den Armen sind typisch für Koliken. Meist hören die Kinder dann irgendwann plötzlich wieder auf zu weinen. All das spricht dann für ein luftiges Problem was aber deutlich schwerwiegender ist als die Luft selbst.

Dieser kleine aufgeblähte Bauch macht also aus einem noch so zuckersüßem Engel eine kleine Furie, kurz vorm explodieren.

Wie kann man dem Baby denn nun helfen?

Erstmal sollte man als Mama und Papa darauf achten, gewissen Faktoren zu vermeiden, wie zum Beispiel als stillende Mama blähende Sachen zu sich zu nehmen.
Auch so kleine Hektiker, denen es beim Trinken nicht schnell genug gehen kann, sollte man zwischen durch immer zu einer kleinen Pause zwingen und ihnen Zeit geben eben ein kleines Bäuerchen machen zu können.

Auch gibt es spezielle Flaschen, bei denen das Baby beim Trinken nicht so viel Luft mitschluckt.

Sollte es durch die Milchnahrung kommen, so kann man in Absprache mit Kinderarzt oder der Hebamme die Nahrung des Babys umstellen.

Sollte es dennoch zu Koliken komme, so lieben die meisten Kinder den engen Körperkontakt mit den Eltern, das beruhigt in dem Moment. Auch sehr hilfreich ist der sogenannte Fliegergriff, bei dem das Baby bäuchlings auf dem Unterarm der Eltern entspannen kann. Ein wenig Entspannungsmusik bringt auch manchmal wahre Wunder.

Zudem gibt es noch Tees, mit zum Beispiel Fenchel und Kümmel, die bei Blähungen helfen können.

Da wäre noch ein altbewährtes Hausmittel. Frauen kennen es meist aufgrund von Menstruationshintergründen. Körnerkissen und Wärmflaschen. Wärme hilft Blähungen zu lösen.

Es gibt natürlich auch Medikamente. Dies sollte dann aber mit dem Kinderarzt abgesprochen werden.

Und was auf jeden Fall Besserung bringen kann, sind Bauchmassagen für die kleinen Mäuse.

Solltest du eine Massagetechnik erlernen kann du natürlich deine Hebamme fragen, oder spezielle Kurse dafür besuchen.

Ab wann sollte man mit dem Kind zum Arzt?

Sollte das Kind gar nichtmehr aufhören zu schreien oder die Nahrung komplett verweigern und die Gewichtszunahme darunter leiden sollte man das abklären lassen. Auch wenn Blut im Stuhlgang ist, das Kind Durchfall, Erbrechen oder auch Fieber dazu bekommt, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.