„Bleib doch mal ruhig sitzen“, „Konzentrier dich doch mal“ oder „Du solltest das doch wegräumen“ sind Sätze, die Kinder mit ADHS oder ADS wohl häufiger zu hören bekommen. Doch was genau ist ADS/ADHS? Alle Welt spricht davon, angeblich haben es so viele und dennoch weiß kaum jemand, was das genau ist.

ADS und ADHS sind neurobiologische Erkrankungen, auch bekannt als Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Das H bei ADHS steht für Hyperaktivität.

Wie äußert sich so etwas?

Kinder mit dem Anhängsel ADS oder ADHS sind unaufmerksam und impulsiv. Bei ADHS kommen dann noch die Hummeln im Hintern dazu. Meist fällt es früh in der Kindheit schon auf, wird aber oft erst in der Schule zum Problem. Ein Kind mit ADS oder ADHS kann sich dann in der Schule nicht wirklich konzentrieren, und auch zu Hause ist das Eichhörnchen viel spannender als die Hausaufgaben.

Aber auch bei Kleinkindern ist es deutlich erkennbar. Beim Spielen kann selbst die laufende Waschmaschine sie ablenken. Volle Konzentration fehl am Platz. Beim Spielen tritt dann schnell Langeweile in den Vordergrund und eigentlich ist doch herumlaufen viel toller. Aber auch das wird nach 5 Minuten meist uninteressant und die Suche nach der ultimativen Beschäftigung geht weiter.

Ruhig sitzen? Kaum vorstellbar. Aufgaben, wie etwas holen, aufräumen oder ähnliches, wird immer wieder aufgeschoben. Selbst einen Film schauen ist quasi nur mit Turneinlage einigermaßen machbar. Zumindest die Hälfte des Filmes.

Um es etwas zu verdeutlichen hier noch mal eine kleine Symptomzusammenfassung:

Hyperaktivität, welche bei ADS jedoch wegfällt:

Reden wie ein Wasserfall, ohne Punkt und ohne Komma

Starker Bewegungsdrang, auch als Zappelphilipp bekannt

Leises Spielen? No way. Lautstark wird gespielt, die Nachbarn wollen auch etwas davon haben

Impulsivität:

Ohne je gefragt zu werden, einfach mal die Antwort in die Runde brüllen

Beim Spielen ist das Kind immer an der Reihe und wehe jemand behauptet etwas anderes

Erwachsene führen Gespräche? Cool, einfach mal dazwischenquatschen

Unaufmerksamkeit, das wohl größte Problem:

Ein Buch ist bereits nach der ersten Seite langweilig. Weiter anschauen? Nein, danke! 5 Minuten Konzentration sollten ja wohl auch genug sein oder?

Ablenkbar. Schau mal da ein Vogel. Funktioniert!

Auch wenn das auf fast jedes Kind in der Trotzphase und auch später zutrifft: Das Kind hört einfach nicht zu

Spiele, Aufgaben und anderes werden nicht zu Ende geführt, wozu auch?

Organisation ist ja eigentlich alles im Leben. Nicht so bei ADS/ADHS. Da ist es ein Ding der Unmöglichkeit

Sachen verlegen oder verlieren passiert nicht nur senilen Rentnern, auch ADS/ADHS reicht aus

Rumbocken, wenn das Kind eine Aufgabe erledigen muss, welche Konzentration erfordert. Malen ist meist ganz verhasst. Da muss man sich konzentrieren nicht über die Linien zu malen. Auch Memory ist nicht das Non-plus-Ultra auf der Beliebtheitsskala

Wer stellt die Diagnose?

Die Diagnose wird meist von einem Kinderneurologen gestellt. Hierzu werden oft in einem SPZ (sozialpädiatrisches Zentrum) spielerisch ein paar Tests gemacht um zu schauen, ob es sich um ADS bzw. ADHS handelt.

Was kann man tun?

Zunächst einmal sollte ein erfahrener Arzt feststellen, ob es sich tatsächlich um ADS oder ADHS handelt. Das machen meist Kinderneurologen oder es wird in sogenannten SPZ, sozialpädiatrsichen Zentren, gemacht.

Behandeln kann man dies mit einer Verhaltenstherapie, in der Kindern lernen damit umzugehen. In den stark ausgeprägten Fällen helfen oft nur Medikamente, welche es dem Kind ermöglichen ein normales Leben zu führen.

Nicht jedes unkonzentrierte Kind mit Hummeln im Hintern hat ADS/ADHS

Wichtig ist, dass es auch einfach sehr lebhafte Kinder gibt. Daher das wichtigste Kriterium bei ADS und ADHS: es ist nicht nur phasenweise, sondern tatsächlich dauerhaft. Es gibt Kinder die können heute kein Memory spielen, weil sie keine Geduld haben, aber eine Woche später ist das wieder Schnee von gestern. Und weil viele zu vorschnell handeln, ist das Thema ADS und ADHS sehr umstritten.

Sollte also auch dein Kind mal eine Null-Bock-Phase haben, Sachen verlieren oder nicht stillsitzen, warte erst einmal ab, ob es sich wieder gibt. Vielleicht ist es auch einfach nur eine kleine Trotzphase.